Höhere Einnahmen oder anders ausgedrückt, eine faire Bezahlung für die Leistungen, die Ihre Praxis den Patienten bietet. Ist das auch Ihr Wunsch? Neben dem klassischen Budget der KV bzw. KZV gibt es weitere Einnahmequellen, die in vielen Praxen aber noch stiefmütterlich behandelt werden. Dabei ist vielen Ärztinnen und Ärzten klar, dass nur ein gesunder Mix aus Kassenpatienten, Privatpatienten und Selbstzahlern das Praxisergebnis nach oben schraubt. Für einige Fachgruppen kommt der operative Part noch hinzu. Nur gilt es, die zu operierenden Patienten auch erstmal zu gewinnen.
In diesem Praxisratgeber erfahren Sie die 3 Schritte, wie Sie Ihren Praxisumsatz nachhaltig und ethisch sauber erhöhen.
1. Den optimalen Patientenmix definieren
Legen Sie fest, welche Patienten Sie behandeln wollen. Dabei geht es in erster Linie um bestimmte Krankheitsbilder.
Beispiele:
Ein Orthopäde ist spezialisiert auf Gelenke und behandelt nicht so gerne Rückenschmerzen. Seine Ausstattung ist auch entsprechend darauf ausgelegt. Dieser Orthopäde wird mit dem richtigen Terminsystem mehr Patienten mit Gelenkbeschwerden behandeln und wenige oder keine Rückenpatienten.
Eine Gynäkologin, die den Fokus auf die Versorgung von Schwangeren legt, macht im Bereich der Krebsvorsorgen eventuell nur das Nötigste. Sie schickt Patientinnen dann in eine Praxis, die sich schwerpunktmäßig darum kümmert. So haben beide Praxen mehr Platz für ihre Spezialgebiete.
Ein Allgemeinmediziner ist auch Ernährungsmediziner und eine echte Koryphäe auf diesem Gebiet. Leider kommen die meisten Patienten nur, weil sie eine AU haben wollen. Dabei würde die Ernährungsmedizin mehr bringen, gesundheitlich für die Patienten und wirtschaftlich für den Praxisinhaber.
Durch ein optimiertes Terminsystem können Sie selbst bestimmen, welche Patienten in Ihre Praxis kommen. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Trennen Sie Akutpatienten von regulären Patienten und begrenzen Sie die Anzahl. Damit sorgen Sie dafür, dass ausreichend Kapazitäten für Ihre „Lieblingspatienten“ zur Verfügung stehen. Der Schlüssel liegt darin, eine einheitliche Systematik aufzubauen, nach der alle Mitarbeitenden gleichermaßen Patienten einordnen und einbestellen können. Wir schulen Praxisteams seit vielen Jahren genau in diesem Bereich.
- Legen Sie fest, welche Beschwerdebilder Sie am liebsten behandeln möchten. Effizient ist, wenn Sie feste Zeitkontingente bestimmen und so die Anzahl der möglichen Termine für das jeweilige Beschwerdebild pro Woche definieren. Ist das gemacht, können Sie die wirtschaftlich optimierte Terminanzahl über die Software zur Verfügung stellen. Wir mischen uns bei den medizinischen Inhalten nicht ein, unterstützen viele Praxen an dieser Stelle aber im betriebswirtschaftlichen Bereich.
- Sparen Sie Zeit in Ihrer Praxis, indem Sie es nicht dem Zufall überlassen, welcher Patient als nächstes kommt. Legen Sie bestimmte Krankheitsbilder direkt hintereinander, um Ressourcen effizient einzusetzen. Übrigens kann das auch die Software für Sie erledigen, wenn Sie das einmal vorab genau definiert haben. Wir helfen Praxen seit Jahren dabei, den Organisations- und Kommunikationspfad so aufzubauen, dass es eine geordnete und selbstbestimmte Sprechstunde gibt.
Reicht nicht eine neue Software?
Immer häufiger hören wir aus Praxen, dass sie sich eine neue Software suchen, um endlich effizienter in der Terminplanung zu sein. Doch verbessert sich dadurch etwas? Nein. Die Erfahrung zeigt, dass sich dadurch kaum etwas ändert. Eher erhöht sich die Frustration noch, weil viel Zeit investiert wurde, das Ergebnis aber nicht den Wünschen entspricht. Daher setzen wir von MMP davor an. Der Vorteil ist, dass sich tatsächlich etwas verändert. In den Köpfen Ihrer MFA/ZFA, in den Praxisprozessen und in der Patientenklientel. Und nicht zuletzt, die Wirtschaftlichkeit Ihrer Praxis. Eine moderne Software hilft Ihnen trotzdem dabei, noch effizienter zu werden und nicht (zu) abhängig von Ihren Mitarbeitenden zu sein.
2. Die richtige Software finden
Wir haben vor zwei Jahren eine Praxis kennengelernt, die für wenige Monate Online-Terminvergabe angeboten hat und dann wieder in das analoge System zurückgegangen ist. „Die Patienten konnten das nicht richtig bedienen und haben sich immer falsche Termine geholt!“, sagte uns der Orthopäde damals.
Eine neue Praxissoftware liefert nur dann einen wirtschaftlichen Vorteil, wenn sie richtig eingesetzt wird. Und hierzu bedarf es einer (manchmal aufwendigen, aber sich lohnenden) Vorbereitung. Folgende 3 Schritte sollten Sie unbedingt einhalten:
- Definieren Sie ganz klar, welche Ziele Sie sich von der neuen Software versprechen. Wollen Sie mehr Patienten, weniger, andere oder einfach nur digitaler werden? Kommunizieren Sie diese Ziele mit Ihrem Praxisteam und berücksichtigen Sie auch dessen Wünsche.
- Verändern Sie die Prozesse, indem Sie die Verhaltensweisen der MFA/ZFA analysieren. Ansonsten tricksen diese (ohne es böse zu meinen) die neue Software aus, sodass diese mehr Probleme als Erleichterungen bringt. So war es bei dem Orthopäden in dem obigen Fall. Hier hat letztendlich eine Schulung weitergeholfen, die erstmal nichts mit der Software zutun hatte.
- Wählen Sie die Software aus, die Ihren Anforderungen entspricht. CAVE: Machen Sie keine halben Sachen. Lassen Sie die Software von A bis Z einrichten, damit sie Ihnen den bestmöglichen Nutzen bringt. Viele begehen den Fehler, aus eigenen Mitteln nur 40-60 % der Funktionen zu nutzen und verpassen dadurch entscheidende Vorteile.
Tomedo hat die wichtigsten Funktionen
Tomedo ist eine moderne Software, die die wichtigsten Funktionen für ein optimales Terminvergabesystem bereit hält. Da jedoch viele Funktionen von den meisten Anwendern gar nicht genutzt werden, haben MMP und Tomedo sich zusammengetan und sind in einem Webinar genau auf diese Problematik eingegangen. Mit folgenden Funktionen ist Tomedo eine Software, die eine wirtschaftliche Optimierung durch das Terminsystem ermöglicht.
- Tomedo ermöglicht thematische Slots im Terminkalender
- Für eine bessere Steuerung können Terminlimits gesetzt werden
- Bestimmte Terminarten können prioritär behandelt werden
Zur Webinar-Aufzeichnung und weiteren Informationen geht es hier.
MMP schaut in der Beratung gemeinsam mit der Praxis, was die Praxis benötigt. Erst dann wird geschaut, welche Software am besten geeignet ist und vor allem, ob die vorhandene Software eventuell die Lösungen bereit hält.
3. Wirkungsvolles Praxismarketing betreiben
Zur Gewinnung von Patienten für bestimmte Leistungen kommt man an einem Praxismarketing nicht vorbei. Doch dieses muss entgegen vieler Meinungen oder Werbeanzeigen nicht teuer oder aufwendig sein. Die wirtschaftlich wertvollsten Patienten sind in den meisten Praxen nämlich bereits vorhanden. Eventuell noch „getarnt“ als Kassenpatienten, aber dennoch offen für medizinische Leistungen im Selbstzahlerbereich. Demnach braucht es keine Social Media Anzeigen oder Buswerbung, sondern einfache Marketing-Maßnahmen in der Praxis. Das bedeutet nicht, dass Online-Marketing unwichtig ist und Sie auf soziale Medien verzichten sollen. Nein, aber unterschätzen Sie auch folgenden Hebel nicht.
- Machen Sie Ihre Patienten in der Praxis auf Ihre medizinischen Spezialitäten aufmerksam. Am besten so, dass die Patienten über ein Thema „stolpern“, weil Sie mit einem gut gemachten Poster eine Frage aufwerfen. Patienten werden dann auf Sie zukommen und Fragen stellen.
- Ist das nicht genial? Nicht Sie oder Ihre MFA/ZFA müssen Patienten ansprechen und irgendwelche Leistungen „verkaufen“, sondern die Patienten sprechen Sie oder Ihr Team direkt an. Wichtig ist, dass alle im Team die ersten zwei-drei Fragen (diese können Sie vorab sammeln) seitens der Patienten dann auch beantworten können.
- Stehen Ihre Mitarbeitenden hinter Ihren medizinischen Leistungen? Marketing fängt bei den Menschen an. 1. Werde ich mit einem Lächeln empfangen? 2. Erhalte ich professionelle Antworten auf meine Fragen? 3. Habe ich das Gefühl, dass mir etwas Gutes angeboten wird? Wenn Ihre Patienten alles mit „Ja!“ beantworten können, dann haben Sie es geschafft.
André Bernet, Geschäftsführer MMP