xisLange Wartezeiten beim Arzt sind leider die Regel. Selbst mit Termin kommt es häufig vor, dass Patienten ewig im Wartezimmer sitzen, bevor sie behandelt werden.
Wir geben Tipps für Patienten und Arztpraxen, damit lange Wartezeit der Vergangenheit angehören und das Zeitmanagement Ihrer Praxis optimiert wird.
Lange Wartezeiten sind in vielen Praxen der Regelfall
Die folgende Szene kennen Sie als Patient: Sie erscheinen pünktlich um 11 Uhr zu Ihrem Arzttermin in der Praxis. Nach dem Empfang setzen Sie sich in das Wartezimmer, wo bereits sieben Patienten warten.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die anderen Personen sind alle viel zu früh gekommen und haben erst nach Ihnen den Termin. Oder sie sind alle vor Ihnen an der Reihe, kamen bisweilen aber noch nicht dran.
Wartezeiten zwischen 35 und 55 Minuten sind der Regelfall. 19 % der betroffenen Patienten haben laut Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (2016) jedoch aufgrund zu langer Wartezeiten auf einen aus ihrer Sicht erforderlichen Arzttermin verzichtet.
7 % bestätigten sogar keinen Termin bekommen zu haben. Doch viele akzeptieren die langen Wartezeiten. Somit ist es logisch, dass Patienten versuchen, möglichst schnell einen Termin zu bekommen, unabhängig davon, wie medizinisch notwendig die Behandlung ist.
Aber muss das wirklich so sein?
So entstehen lange Wartezeiten
Es gibt zwei Gruppen von Patienten. Die eine holt sich einen Termin und kommt rechtzeitig in die Praxis. Die andere kommt einfach so und erwartet vom Arzt behandelt zu werden.
Durch die zweite Patientengruppe entstehen langen Wartezeiten. Denn die Praxis kann nicht wissen, wie viele von diesen Patienten kommen und welche Zeit sie jeweils benötigen.
Patienten, die ohne vorherige Anmeldung oder Terminvereinbarung in die Praxis kommen, haben in der Regel akute Beschwerden. Eine zeitnahe Behandlung ist daher oftmals erforderlich.
Doch Hand aufs Herz: zeitnah heißt nicht sofort. In lebensbedrohlichen Situationen steht die Notwendigkeit einer Sofortmaßnahme außer Frage. Zum Glück sind diese in der niedergelassenen Arztpraxis aber die Ausnahme.
Die entscheidenden Fragen sind also, wie kurzfristig ein Termin aus medizinischer Sicht notwendig und was für den Patienten besser ist. Eine kurze Notfallversorgung durch den Arzt oder ein ausführlicher Termin, bei dem der Arzt ausreichend Zeit für die Diagnostik und Behandlung hat?
In der Regel ist Zweitgenanntes nachhaltiger und somit erfolgreicher.
Lange Wartezeiten und damit einhergehend mehr Patienten, als in den Praxiskalender passen und schlechte Stimmung auf beiden Seiten müssen tatsächlich nicht sein.
Daraus ergibt sich dann noch diese dritte Möglichkeit: Von den sieben Patienten zuzüglich Ihnen, haben drei Stück gar keinen Termin. Das in den Griff zu bekommen, ist jedoch gar nicht so schwer.
Wichtig ist, dass beide Seiten (Patienten und Praxismitarbeiter) einige Regeln beachten und sich dadurch gegenseitig unterstützen.
Patienten sollen es einfacher haben, zu beurteilen, ob sie einen regulären Termin brauchen oder ein Akutfall bzw. Praxisnotfall sind.
MMP bietet regelmäßig Workshops zum Praxismanagement an. Als Schwerpunktthemen gibt es neben dem Terminmanagement, Verantwortung statt Aufgaben (Team), Praxismarketing und die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Die Veranstaltungen werden von der Ärztekammer mit je 5 Fortbildungspunkten vergütet.
Lange Wartezeiten vermeiden: Tipps für Patienten
Die wenigsten Patienten haben Lust auf ewiges Sitzen im Wartezimmer. Was viele jedoch nicht wissen: Patienten können aktiv zur Vermeidung langer Wartezeiten beim Arzt beitragen.
Beantworten Sie diese 6 Fragen, damit Sie den Termin bei Ihrem Arzt bekommen, den Sie brauchen. Dann kann die Praxis besser einschätzen, wann das entsprechende Terminfenster dafür passt.
- Wie lange haben Sie die Schmerzen schon?
- Wo haben Sie die Schmerzen genau?
- Wie stark sind die Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10?
- Woher stammen die Schmerzen (z.B. Unfall?)
- Hatten Sie die Schmerzen schon einmal?
- Wann brauchen Sie einen Termin? (Heute? In dieser Woche? Regulärer Termin mit Zeit)
Lange Wartezeiten vermeiden: Tipps für Praxen
Auch Praxen können ihr Praxismanagement optimieren und somit zur Vermeidung unnötig langer Wartezeiten beitragen.
- Akutfälle messen
- Akutsprechstunde vor die Mittagspause legen
- Zeitfenster begrenzen
- Kommunikation anpassen
- a.) Akutsprechstunde bedeutet kein Termin für Patienten, sondern Notfallversorgung
- b.) Termin bedeutet mehr Zeit beim Arzt
Diese Tipps sollten stets mit einer disziplinierten Anwendung durchgeführt wird, um keine langen Wartezeiten entstehen zu lassen, das eigene Praxismanagement zu verbessern und Patienten zufrieden zu stellen.
Fazit
Lange Warterei beim Arzt kennt jeder – sie sind der Regelfall in vielen Praxen und stellen dennoch eine Belastung für Patienten dar. Sowohl die Patienten als auch die Praxen können mit unseren Tipps dazu beitragen, dass Wartezeiten verkürzt und das Praxismanagement effizienter gestaltet wird.
Sie benötigen Unterstützung bei Ihrem Praxismanagement? Sprechen Sie uns an – wir optimieren Ihre Praxis und sorgen für mehr Zeit, weniger Stress und zufriedene Patienten.